Küchenkupfer
An einem Sommernachmittag des Jahres 2019 haben wir zusammengesessen, der Fotograf Arndt Sauerbrunn, der Kunsthistoriker, Restaurator und Sammler Sebastian Jacobi und die Modedesignerin Andrea Jacobi. Uns vereint die große Leidenschaft für den jeweiligen Beruf, die schönen Dinge und den Genuss.
Wir alle drei lieben Essen und Trinken, Gäste zu bewirten und Menschen dabei zusammenzubringen. Unser Herz schlägt höher, wenn wir meist am Ende einer Führung durch ein Schloss oder Herrenhaus in die heiligen Hallen der Küche geführt werden. Dort wo jahrzehnte- manchmal jahrhundertelang das Herz eines Hauses schlug und nun die Zeugen dieser Geschichte meist ordentlich poliert in Reih und Glied an den Wänden hängen. Der Ort, an dem im Hintergrund eines jeden Festes, Abendessens, Diners sich der erfolgreiche Verlauf desjenigen welchen entschieden hat.
Arndt Sauerbrunn kocht leidenschaftlich und das fast ausschließlich in Kupfer. Und da es auch bei Kupfertöpfen immer noch einen schöneren, skurrileren gibt und quasi für jede Funktion und jedes zuzubereitende Gericht eine andere Form entwickelt wurde, kann es passieren, dass aus einer Leidenschaft fürs Kochen eine Sammlung entsteht. Diese Sammlung an Küchenutensilien aus Kupfer bildet den Kern der Ausstellung.
Andrea und Sebastian Jacobi haben sich des Schützenhofs in Bad Ems angenommen. Ein ehemaliges Hotel mit Restaurant, in dem der Hochadel des 19. Jahrhunderts verkehrte und Geschichte geschrieben wurde.
Und natürlich hatte dieses sagenumwobene Haus auch eine Küche. Mit seinen barocken Außenmauern aus Bruchstein und einer Raumhöhe von 9m ein imposanter Raum, in dem in der Saison zwei Mal täglich für 180 Gäste à la Carte gekocht wurde, ohne fließendes Wasser und mit holzbefeuertem Herd. Es hat sich nicht sehr viel der originalen Ausstattung des Hotels erhalten, aber was sich erhalten hat sind Utensilien und ein paar Möbel aus dieser Küche. Darunter eine Anzahl Kupfertöpfe und -schüsseln, die während des Zweiten Weltkrieges versteckt wurden und damit dem drohenden Schicksal, nämlich eingeschmolzen und zu Rüstungsgütern verarbeitet zu werden, entgehen konnten. Erst 60 Jahre später wurden sie von Sebastian Jacobi zufällig wieder entdeckt und erfüllen teilweise nun wieder ihre Funktion. Sie ergänzen die Sammlung von Arndt Sauerbrunn.
Das ehemalige Restaurant bietet einen wunderbaren Rahmen für unsere Ausstellung und das Essen zum Eröffnungsabend.
Objekte aus der Sammlung von Sebastian Jacobi machen das Interieur perfekt.
Das sich-gut-kleiden ein Genuss ist, muß wohl nicht erklärt werden. Also warum nicht schöne Dinge zusammenbringen. So entstand die Idee, die neue meinweiß Kollektion gemeinsam mit KÜCHEN-KUPFER in Szene zu setzen, dem Ganzen eine Ausstellung zu widmen, alles mit diesem kleinen Katalog zu begleiten und den Genuss mit einem Essen zu zelebrieren.